Am Wochenende vom 11. bis 13. März 2016 fanden in Oberalteich im Landkreis Bogen bei Straubing die diesjährigen 37. Bayerischen Film + Video Festspiele statt.
Ein riesiger Erfolg für den FVC Landshut war die Teilnahme von insgesamt 6 Filmen unseres Clubs. Einer davon, nämlich „Lebenswert“ von Thomas Eingartner / Team LaSpire erhielt am Sonntag bei der Löwenmatinee den Großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild für den Film des Jahres zugesprochen. Auch „München Hbf“ von Marcus Siebler / DRAM-film erhielt bei den Festspielen einen Bayerischen Löwen.
Ergebnis Film- und Videoclub Landshut:
Preis | Titel | Autor/Autorenteam | Min. | Kategorie/Nominierung |
---|---|---|---|---|
Großer Bayerischer Löwe mit Rautenschild | Lebenswert | Thomas Eingartner , Filmteam laspire | 36 | Spielfilm |
Bayerischer Löwe | München Hbf | Marcus Siebler | 12 | Spielfilm |
Teilnahme | Kunst an der Isar | FVC Filmwerkstatt: Martin Kochloefl Jürgen Liebenstein, Christl Lukas, Karlheinz Maierhofer | 17 | Lokales |
Teilnahme | Risk | Jürgen Liebenstein, Theater-/Filmgr. d. Staatl. Wirtschaftsschule LA und Jugendleseclub Stadtbücherei LA | 20 | Spielfilm |
Teilnahme | Lausanne Lumières | Martin Kochloefl | 5 | Videoclip |
Teilnahme | Gisela und Ursula | Reiner Urban | 25 | Spielfilm |
Artikel auf den Seiten des Kultusministeriums:
Link zum Artikel auf den Seiten des Kultusministeriums
Bilder von der Siegerehrung:
Die FVC Filmwerkstatt bekommt Urkunde und Teilnehmermedaille für „Kunst an der Isar“
Martin Kochloefl bekommt Urkunde und Teilnehmermedaille für „Lausanne Lumières“
Johannes Schmid und Jürgen Liebenstein bekommen Urkunde und Teilnehmermedaille für „Risk“
Reiner Urban bekommt die Urkunde und Teilnahmemedaille für „Gisela und Ursula“
Das DRAM Team bekommt Urkunde und Teilnehmermedaille für „München Hbf“
Thomas Eingartner bekommt Urkunde und Teilnehmermedaille für „Lebenswert“
Bayerischer Löwe für Marcus Sieblier und das DRAM-Team für „München Hbf“
Großer Bayerischer Löwe mit Rautenschild für Thomas Eingartner und das Team LaSpire für „Lebenswert“
Unsere Löwengewinner zusammen mit LFVB Präsident Reiner Urban
Thomas Eingartner und Marcus Siebler
Fotos: Martin Kochloefl
Laudatio für den Großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild für den Film „Lebenswert“
Unsere Welt ist komplexer geworden. Auf Fragen gibt es keine simplen Antworten, für Probleme keine einfachen Lösungen. Die Welt in gut und böse einzuteilen, Handlungen in falsch oder richtig, führt nicht zum Ziel.
Und doch suchen auch heute viele Menschen diese einfachen Rezepte, strömen zu Bewegungen, die vorgeben, diese Rezepte zu kennen. Aber in einer disparaten Gesellschaft sind auch die Einen wie die Anderen inhomogen. Menschen schlagen sich aus Verzweiflung von der einen auf die andere Seite im Glauben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Je stärker die Freiheit eingeschränkt wird, je weniger Möglichkeiten zum Anderssein gewährt werden, desto schneller wächst die Bereitschaft Gewalt anzuwenden. Auf der einen wie auf der anderen Seite.
Deshalb sollten wir wachsam sein, wenn es um unsere Freiheit geht. Was passieren kann, wenn wir dies versäumen, wird uns im kinoreifen Film drastisch vor Augen geführt.
Plot, Dramaturgie, Spiel, Kamera, Licht, Sound, Schnitt sind derart überzeugend eingesetzt und machen die Handlung glaubwürdig und die Darsteller authentisch, dass der Film bis zur letzten Sekunde vor Spannung knirscht. Und das trotz seiner ungewöhnlichen Länge.
Die Jury findet: Dieser Film ist ein außergewöhnlicher und herausragender Film der BAF und vergibt den Großen Bayerischen Löwen an den Film „Lebenswert“ von Thomas Eingartner
Rainer Drews, Teilnehmer der Gesprächsrunde
Zeitungsartikel aus der Landshuter Zeitung vom 14. Februar 2017
Laudatio für den Bayerischen Löwen für den Film „München Hbf“
Bleiben Fragen offen?
Haben wir, die Zuschauer, uns dieses Ende gewünscht?
Hat der Autor die Fantasie des Zuschauers überfordert?
Stille im Zuschauerraum – Betroffenheit?
Vergangener Verlust gewinnt an Realität im Jetzt. Banale Automatismen im Widerstreit mit der erahnten Wirklichkeit. Ignorieren? Sich selbst, die eigenen Ängste? Ängste, die versuchen, im Gebet Kraft zu finden…. Angst, Gewissheit, Trauer. Angst, die sich im lauthalsen Schrei des Verlustes verliert. Keine Fantasie des Autors, sondern die Wirklichkeit, die uns aus dem Nichts überfällt- eingefangen in hervorragender und überzeugender schauspielerischen Leistung. Es ist uns zugleich Freude und Ehre, Marcus Siebler für seinen Film „München Hbf“ einen Löwen zu überreichen.
Margot Kühn, Teilnehmerin der Gesprächsrunde