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BAF, Bundesfilmfestivals und DAFF 2024

Im Jahr 2024 haben es mehrere gemeldete Filme des Landshuter Film- und Videoclubs zu den Bundesfilmfestivals geschafft. Ein großer Erfolg war, dass sich 3 Landshuter Filme dieses Jahr für die DAFF qualifiziert haben. Am 20. und 21. Juli 2024 fand die BAF in Landshut im Kinopolis statt. Dazu wird es hier noch einen Bericht geben,

Hier auf Niederbayern TV gibt es ab 15:22 einen Bericht dazu:
https://landshut.niederbayerntv.de/mediathek/video/niederbayern-tv-journal-landshut-vom-23-07-2024/

Bericht BAF von Jürgen Liebenstein

Zum dritten Mal nach 1987 und 2009 veranstaltete der Film- und Videoclub Landshut die Bayerischen Amateurfilm-Festspiele, die nun schon zum 45. Mal statt fanden. Da wir den Deutschen Filmfestspielen in Schrobenhausen im Oktober und der Fußball-Europameisterschaft „aus dem Weg gehen“ wollten fiel der Termin diesmal auf den ungewöhnlichen 20. und 21. Juli. Dies hatte aber den Vorteil, dass das gemeinsame Abendessen bei sommerlichen Temperaturen draußen an der Isar statt finden konnte. Als Austragungsort wurde diesmal das Kinopolis Kino 8 gewählt. Michael Wohlgemut, der Chef des Kinos, kam uns dabei bei allen Belangen extrem entgegen und half oft auch selbst mit.

Die perfekte Organisation übernahmen auf Seiten des Landesverbandes Film + Video Bayern e.V. Renate Korte und Adalbert Becker und auf Seiten des Filmclubs Annemarie und Reiner Urban. Dazu kamen unzählige Helfer des Filmclubs und Angehörige der Familie Urban. Endlich gab es dann auch wieder die Gelegenheit den über zwei Meter großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild aus dem Lager zu holen, der als perfekter Blickfang und idealer Fotoplatz diente. Dazu kam der Filmvorführer des Kinos, der uns die gesamte Zeit über zur Verfügung stand und mit für eine perfekte Projektion sorgte.

Filmfestspiele in einem richtigen Kino mit perfektem Bild und Ton in super bequemen Kinosesseln, das war sicher eines der Highlights dieses Festivals. Das andere war sicher die Jury mit den uns bestens bekannten Margot Kühn und Michael Schwarz, dazu Steffi Kammermeier Regisseurin vom Bayerischen Rundfunk (Komödienstadel, Lebenslinien, Unter unserem Himmel), Sebastian Geiger von der Landshuter Zeitung (Lokales, Politik, Online und Jugend) und als Moderator Frank Dietrich aus Senftenberg.

Die Jury musste insgesamt 16 Filme begutachten. Den Preis der Jury gestiftet vom Landrat für den Landkreis Landshut Peter Dreier erhielt „Der Prozess“ von Reiner Urban. Der Spielfilm rollt emotional den Auschwitzprozess nach den Protokollen von 1963 bis 1965 auf. Dazu blendet der Film Originalaufnahmen aus dem Konzentrationslager ein.

Den Publikumspreis gestiftet vom Schirmherrn und Oberbürgermeister der Stadt Landshut Alexander Putz gewann der Film „Alles im Griff“. Die Dokumentation von Klaus Fleischmann zeigt den Lebensweg eines Mannes, der im Alter von 8 Jahren bei einem Stromunfall beide Arme verlor, kurz danach einem Jungen das Leben rettet, was ihn bis zu einem Besuch bei Diktator Franco in Spanien brachte, und wie er schließlich sein Leben meisterte, einen normalen Beruf hatte und sogar mit dem Wohnanhänger Auto fährt. Der Film gewann auch einen kleinen Löwen.

Weitere kleine Löwen gingen an „24 die etwas andere Basketball Doku“ in der Christian Schöfer den Umstand, dass ein Angriff maximal 24 Sekunden dauern darf, als Aufhänger für seinen Film nutzt. In „Juley Leh“ geht es mit Toni Ackstaller hoch hinaus in die Hauptstadt von Ladakh in Indien. Und schließlich der Spielfilm „Gratismut“ von Marcus Siebler in dem es um eine telefonische Auseinandersetzung zwischen einer Drehbuchautorin, dem Regisseur und tschechischen Böllern geht, bei der der Regisseur wenig Mut zeigt.

Den Jugendpreis bekam der Film „Rapunzel, märchenhaft“ den der Lehrer Peter Rohmfeld mit der Filmgruppe des Franz-Marc-Gymnasiums in Markt Schwaben nach einem Drehbuch erzeugt von Künstlicher Intelligenz drehte. Den Horst Orlich Gedächtnispreis für den besten Film für „Fantasie und Kreativität“ gewann Holger Schneider für seinen Film „Elsa und der Schmetterlingsjäger“.

Höhepunkt war dann die Verleihung des Großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild gestiftet von Ministerpäsident Dr. Markus Söder. Steffi Kammermeier hielt die Laudatio für den Spielfilm „The Contest“ in dem eine ominöse ‚Madame Z‘ zu einem Musikwettbewerb aufruft, bei dem es viel zu gewinnen aber noch mehr zu verlieren gibt. Der Film begeistert vor allem auch durch sein visuelle Gestaltung und einer Erzählung ohne Worte. Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien Dr. Florian Herrmann verlieh dann den Großen Löwen für den „Film des Jahres“ an den Autor Andreas Bierl.

Alle Anwesenden waren aber sicher der Meinung, dass die 16 bayerischen Filme den Vergleich mit den Profis nicht scheuen müssten.

Laudatio von Sebastian Geiger, Gesprächsrunde

Kurz soll sie sein, vielleicht vier bis fünf Sätze und absolut knallen. Bitte nicht zu viel verraten, Spannungsbögen sind wichtig. Diese Tipps gaben mir meine Kollegen für diese Laudatio, aber kein Druck!

Nur gut, dass diese Attribute auch auf den zweiten Preisträgerfilm zutreffen. Druck, besonders Zeitdruck spielt eine wichtige Rolle und das Ende knallt richtig. Dazu kommen spannende Protagonisten, bei denen jeder Satz und jede Pointe zählt und ein pfiffiger Plot mit Sprengkraft – und das im wahrsten Sinn des Wortes.

Ich freue mich, den kleinen Löwen an Markus Siebler und sein Team
für den Film „Gratismut“ vergeben zu dürfen!

 „Gratismut“ von Marcus Siebler
Landshut, 21. Juli 2024
Gez. Sebastian Geiger, Mitglied derGesprächsrunde

Ergebnisse der BAF aus Landshuter Sicht

PreisTitelAutorLängeBFF
BAF LöweGratismutMarcus Siebler15Fiction
BAF Sonderpreis für einen besonderen FilmDer ProzeßReiner Urban20Fiction
Teilnahme BAFDer NaturschutzwächterJürgen Liebenstein26Non Fiction, BFF Natur Blieskastel
BAF Video von Jürgen Liebenstein
Artikel aus der Landshuter Zeitung vom 13. Juli 2024; Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis der Mediengruppe Attenkofer
Artikel aus der Landshuter Zeitung vom 27. Juli 2024; Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Mediengruppe Attenkofer
BAF Ausrichter der FVC Landshut mit Helfern
BAF Medaille für Jürgen Liebenstein
Sonderpreis Reiner Urban, umrahmt von links von LFVB Präsident Adalbert Becker, stellv. Landrat Fritz Wittmann, welcher den Preis überreicht hat und BDFA Präsident Marcus Siebler
Bayerischer Löwe für Marcus Siebler und sein Team, links Juror Sebastian Geiger, der den Löwen überreicht hat und rechts LFVB Präsident Adalbert Becker
Siegerfoto der BAF 2024 in Landshut
Endergebnis Publikumswertung

Die Fotos sind von Jürgen Liebenstein, Annemarie Urban und Erich Spieldiener

Ergebnisse der BFF aus Landshuter Sicht

PreisTitelAutorLängeBFF
BAF Löwe, BFF Goldmedaille, Weitermeldung DAFF, DAFF ObeliskGratismutMarcus Siebler15Fiction
BAF Sonderpreis, BFF Silbermedaille, Weitermeldung DAFFDer ProzeßReiner Urban20Fiction
Bronzemedaille, Weitermeldung DAFFIm Schnittpunkt der KulturenReiner Urban15Non Fiction, BFF Castrop-Rauxel
Teilnahme BAF und BFFDer NaturschutzwächterJürgen Liebenstein26Non Fiction, BFF Natur Blieskastel
Teilnahme BFFZum Schiff auf SchienenReiner Urban13Non Fiction, BFF Harsefeld
Teilnahme BFFFlughafen MünchenJürgen Liebenstein8Non Fiction, BFF Harsefeld
Teilnahme BFFMiniaturwunderland - Behind the scenesJürgen Liebenstein14Non Fiction, BFF Castrop-Rauxel

Bericht über die einzelnen Bundesfilmfestivals 2024

Autor: Jürgen Liebenstein

Vom 05. bis 07. April fand nun schon zum zweiten Mal das Bundesfilmfestival im Hohen Norden in Harsefeld westlich von Hamburg statt. Der Veranstaltungsort das Kino-Hotel Meyer ist ein wunderschön restauriertes Kino in dem die Filme sehr gut zur Geltung kommen mit angeschlossenem Hotel. Insgesamt 36 Filme wurden gezeigt. Reiner Drews und sein Team bewältigten die Aufgabe ohne Tadel und mit vielen Musikeinlagen. Am Schluss das Lied „Schön war die Zeit“ mit Anmerkungen zu allen gezeigten Filmen. Für die beiden Filme unseres Filmclubs „Zum Schiff auf Schienen“ von Reiner Urban und „Flughafen München“ von Jürgen Liebenstein gab es leider nur jeweils eine Teilnahmeurkunde. Die detailierten Ergebnisse sind online verfügbar:
https://www.bdfa.de/wp-content/uploads/2024/04/Ergebnisse-BFF-Doku-HF-2024-v2-jpg-scaled.jpg

Bereits ab 29. März konnte man die 17 Filme des Bundesfilmfestivals Natur online anschauen. Weiter ging es dann in Präsenz am 27. und 28. April in Kirkel im Bildungszentrum der Arbeitskammer des Saarlandes. Auch diese Veranstaltung fand dort zum zweiten Mal statt, weil die Stadthalle in Blieskastel immer noch wegen Problemen mit der Brandschutzanlage gesperrt ist. Das Bildungszentrum ist aber mit einem hervorragenden Vortragssaal, den sehr günstigen Hotelzimmern und dem Restaurant im gleichen Haus ein hervorragender Ausweichplatz. Schon zum 46. Mal veranstaltet der AFW Blieskastel unter Leitung von Jürgen Baquet das Filmfestival Natur. Ein Highlight ist immer die grüne Couch bei der die Jurymitglieder die anwesenden Autoren zu ihren Filmen befragen. Am Sonntag gibt es dann eine Matinee mit viel Prominenz und dort werden dann fünf silberne und ein goldener Schmetterling verliehen. Für den Film „Der Naturschutzwächter“ von Jürgen Liebenstein reichte es diesmal nicht für einen Schmetterling. Die Siegerfilme kann man auf der Webseite
https://www.afw-blieskastel.de/bundesfilmfestival-natur anschauen. Die Jurydiskussion ist ebenfalls online:
https://youtu.be/xly7rCaZp7k?t=1800

Als letztes Bundesfilmfestival war Schrobenhausen mit BFF Kurzfilm Fiction an der Reihe. Markus Siebler organisierte das Festival fast schon gewohnt souverän zum 12. Mal mit seinem großen Team im Herzog Filmtheater. Das Programm war mit 69 Filmen umfangreich und das Kino sehr gut besucht. Auch viele Autoren fanden den Weg nach Schrobenhausen. Reiner Urban erhielt für seinen Film „Der Prozess“ eine Silbermedaille und eine Weitermeldung zu den DAFF, die dieses Jahr ebenfalls in Schrobenhausen stattfinden werden. Reiner war leider verhindert, aber Annemarie Urban konnte Markus Siebler bei der Autorenbefragung Rede und Antwort stehen. Danach kam die Autorenbefragung von Markus Siebler und seinem Team (Kamera unter anderem von unserem Clubmitglied Thomas Eingartner) zu seinem Film „Gratismut“ Da er dies natürlich nicht selbst machen kann, sprang Jurymitglied Dr. Helmut Ludwig ein und so wurde dies ein sehr unterhaltsames und lustiges Gespräch. „Gartismut“ erhielt verdient eine Goldmedaille mit 5 Stimmen und wurde ebenfalls zur DAFF weiter gemeldet. Weitere Informationen unter:
https://dramfilm.com/index.php?id=16

Bericht Bundesfilmfestival Dokumentarfilm in Castrop-Rauxel

Autorin: Annemarie Urban

Vom 12. bis 14. April 2024 erlebten wir in Castrop-Rauxel ein Bundesfilmfestival Dokumentarfilm der feinsten Art. Die Austragungsstätte im Hotel Vienna House Easy ist schon ein Highlight an sich: Wunderbares Ambiente mit herrlichem Garten drum herum zum Luft und Sonne tanken zwischen den Filmblöcken. Ein sehr freundliches Ausrichterteam um Andreas Meier kümmerte sich rührend um alle Autoren, Gäste und Filmenthusiasten. 33 Dokumentarfilme auf hohem Niveau wurden von einer sehr kompetenten, agilen und gut gelaunten Jury – unter der Leitung von Jürgen Richarz – besprochen und bewertet. Großes Kompliment! Dieses Festival ist jedem Filmautor nur wärmstens zu empfehlen. Danke an die Ausrichter.

Unser Club war mit zwei Filmen vertreten: für “Miniaturwunderland – Behind the Scenes” von Jürgen Liebenstein gab es eine Teilnehmerurkunde und die Doku “Im Schnittpunkt der Kulturen” von Reiner Urban erhielt eine Bronzemedaille und eine Weitermeldung zur DAFF nach Schrobenhausen.

Andreas Meier im Gespräch mit Reiner Urban beim Bundesfilmfestival Dokumentarfilm in Castrop-Rauxel
Veranstaltungsort des BFF Doku in Castrop-Rauxel, das Hotel Vienna
Der Goldene Schmetterling als Hauptpreis beim BFF Natur
Annemarie Urban beim Interview während des BFF Fiction in Schrobenhausen.

Zeitungsartikel aus der Landshuter Zeitung zum Erfolg von Marcus Siebler bei der DAFF

Artikel aus der Landshuter Zeitung vom 20. Oktober 2024; Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis der Mediengruppe Attenkofer