Mitglied im Bundesverband Deutscher Film-Autoren e.V.

Matinee 25 Jahre

Am Samstag, 16. März 2002 war es soweit. Der Landshuter Film- und Videoclub VHS feierte mit einer Matinee sein 25jähriges Bestehen und alle kamen. Um 10.30 war der Vortragssaal der VHS Landshut mit über 130 Gästen gut gefüllt. Den Reigen der Ansprachen eröffnete der Leiter der VHS Landshut, Martin Glatzel. Ihm folgte als nächster Gratulant und Redner der Landshuter Oberbürgermeister Josef Deimer. Für den BDFA hielt Dr. Eckart Stiehl, Ehrenpräsident des BDFA die Jubiläumsansprache. Die Liste der Ansprachen wurde schließlich von der Clubleiterin Annemarie Urban vervollständigt.

Danach zeigte der Club in einem zweistündigen Programm Höhepunkte des Filmschaffens seiner Mitglieder. Nach dem Sektempfang ging es schließlich zum Marktplatz für Filminteressierte, wo neben Casablanca Vorführungen auch der Schnitt am PC von Landshuter Clubmitgliedern gezeigt wurde. Daneben wurden auch die Möglichkeiten der schwebenden Kamera mit der Steadycam vorgeführt und die neuesten Errungenschaften der Videotechnik gezeigt.

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Bericht zur Jubiläumsveranstaltung von Annemarie und Reiner Urban

  • 25 Jahre Film- und Videoclub Landshut VHS
  • 25 Jahre fruchtbare Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Landshut
  • 25 Jahre Mitglied im Bund Deutscher Filmamateure e.V.

Jan Walter Habarta, der Gründer des FVC Landshut VHS, konnte unser 25-jähriges Clubjubiläum leider nicht mehr miterleben, aber er hätte sicher mit großer Freude und Zufriedenheit die Entwicklung unseres Clubs angesehen. Aus einem Volkshochschulkurs heraus entwickelte sich einer der größten bayersichen Film- und Videoclubs und – mit Verlaub gesagt – einer der erfolgreichsten. Erfolg heißt hier jedoch nicht nur Preise auf den BDFA-Wettbewerbsebenen und bei unseren Bayerischen Film- und Videofestspeieln zu gewinnen, sondern Erfolg heißt auch, den Mitgliedern ein Forum und dem Umfeld in Landshut eine Plattform zu bieten, wo Amateurfilm im positiven Sinne einen Stellenwert in der lokalen Kulturszene einnimmt. Die Jugendarbeit des Clubs, die Video-Workshops für Mitglieder, bei denen diese technische und gestalterische Erfahrung sammeln können, vor allem aber die ausführliche Diskussion der Filme, gleich in welchem Stadium sie sich befinden, zeichnet die Qualität unserer Clubarbeit aus.

Überflüssig zu erwähnen, daß auch das freundschaftliche Umgehen miteinander bei Filmprojekten und gemeinsamen Clubausflügen allein schon ein Grund sein könnte, Mitglied bei uns zu werden.

Der Querschnitt unseres Filmschaffens der letzten fünf Jahre, der bei der Filmmatinee zu unserem 25-jährigen Clubjubiläum dargeboten wurde, zeigt gleichermaßen die Leistungsbreite vom Experimental- über den Dokumentar- bis zum Spielfilm, als auch die Leistungstiefe von der Videowerkstatt unseres Clubs bis zum Siegerfilm der diesjährigen Bayerischen Film- und Videofestspiele, der mit dem vom Bayerischen Ministerpräsidenten gestifteten Großen Bayerischen Löwen ausgezeichnet wurde.

Im Flash-Report konnten nur kurz Beispiele der Clubarbeit für Stadt, Landkreis und deren kulturelle Institutionen gezeigt werden. Gerade die Arbeit für Schüler-Theater und Filme über die Landshuter Hochzeit vermitteln die künstlerischen und technischen Fertigkeiten unserer Clubmitglieder an eine breite Öffentlichkeit und laden dazu ein, sich ggf. selbst einmal mit dem vielleicht schönsten und kreativsten Hobby der Welt ernsthaft zu befassen.

Die wertvollen Beziehungsverflechtungen zwischen Film- und Videoclub Landshut VHS und der Stadt Landshut sowie Volkshochschule Landshut einerseits und dem BDFA andererseits wurden durch alle Festredner zum Ausdruck gebracht. Oberbürgermeister Josef Deimer überbrachte die Glückwünsche und den Dank seitens der Stadt Landshut für 25 Jahre kontinuierliche Kulturarbeit ebenso wie Martin Glatzel, der Leiter der Volkshochschule Landshut, der mit Stolz auf das Image des VHS-eigenen Film- und Videoclubs verwies. Der Ehrenpräsident des BDFA, Dr. Eckart Stiehl, selbst übrigens Mitglied in unserem Club, gratulierte seitens des Dachverbandes und dankte für die vielen Veranstaltungen auf regionaler und überregionaler Ebene, die während eines Vierteljahrhunderts vom Film- und Videoclub Landhsut VHS organisiert wurden. (Seine Ansprache im Wortlaut siehe unten). Auch Peter Schlegel als Regionsleiter Niederbayern/Opferplalz übermittelte die Glückwünsche seitens des Landesverbandes Film + Video Bayern e.V.

Die Clubleiterin, Annemarie Urban, schließlich erwiderte den Dank im Namen aller Clubmitglieder für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die stets gewährte Unterstützung, die die positive Entwicklung der Clubarbeit in der Vergangenheit ermöglichten und Motivation für die Zukunft bedeuten.

Am Nachmittag hatten die Clubmitglieder einen Video-Markplatz aufgebaut. Interessenten konnten sich informieren über

  • Vidoschnitt am PC mit Adobe Premiere
  • Videoschnitt mit Casablanca und Casablanca Kron
  • das Filmen mit einer schwebende Kamera „Steadicam“
  • neueste Videotechnik wie z.B. Digitalcamcorder, Photoprinter und DVD-Player

Reiner und Annemarie Urban

Programm der Matinee

TitelAutor/inKategorieLängeJahrPreise
Gans im PechAnnemarie UrbanDokumentation151998BAF Bayerischer Löwe, BW Lokalchronik Silber
ArbeitstagMartin KochloeflFantasie-/Experimentalfilm71998BAF Sonderpreis, BW Fantex Bronze
Sonne, Mond und SterneJürgen LiebensteinReportage102000BAF Sonderpreis, BW Report Bronze
halbdreiJohannes SchmidSpielfilm102000BAF Teilnahme, BW Spielfilm Silber, DAFF
Man lernt nie ausVideowerkstatt, Leitung Reiner Urban, Autoren: Wolfgang August/Robert Bauer/Karl-Heinz MaierhoferDokumentation141999
Flash-Reportvon verschiedenen Mitgliedern, Bearbeitung Reiner UrbanAusschnitte aus Live-Aufzeichnungen und Dokumentationen62002
Still Got The Blues - DurstEvelyn Goldbrunner/Joachim DollhopfSpielfilm152001BAF Bayerischer Löwe, BW Spielfilm Gold, DAFF Obelisk
Im Tiefflug über´s GurkenfeldReiner UrbanReportage171997BAF Teilnahme, BW Report Silber
Waltz in the PipeRudolf SchulzSportfilm41997BAF Sonderpreis, BW Sportfilm Silber, DAFF
Tage nach der MachtErik Grun und Matthias GüterslohSpielfilm102002BAF Großer Bayerischer Löwe, BW Spielfilm
(Sonnen)untergangMartin KochloeflCW "Alles in 60 Sekunden"12002CW Sieger, BAF Bayerischer Löwe, BW Fantex
One Minute GrooverKlaus LeidorfCW "Alles in 60 Sekunden"12002CW zweiter Platz
Das Liebe GeldRobert BauerCW "Alles in 60 Sekunden"12002

Kompletter Wortlaut der Ansprache von Dr. Eckart Stiehl, Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Filmamateure e.V.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrter Herr Leiter der VHS Landshut,
sehr geehrter Herr Vorsitzender des LV Bayern,
sehr geehrte, liebe Frau Urban,
liebe Filmfreunde des Film- und Videoclubs Landshut,

Es ist mir eine große Freude und Ehre zugleich, dass ich Ihnen heute anlässlich der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Clubbestehen, die Glückwünsche des Bundes Deutscher Filmamateure im Namen seines Präsidenten Hansjoachim Stampehl überbringen darf.

Ich tue das mit um so größerer Freude, als ich mich dieser Clubgemeinschaft seit vielen, vielen Jahren in ganz besonderer Weise verbunden fühle, und diese Verbundenheit geht nicht zuletzt auf die grandiosen Tage der Austragung der Deutschen Filmfestspiele in Landshut im Jahre 1994 zurück, in deren Verlauf ich auch Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, der ich Sie wohl mit Fug und Recht als einen der ganz großen Förderer unseres heutigen Jubilars bezeichnen darf, zum ersten Male begegnet bin!

Ja, was soll man zum heutigen Tage sagen angesichts der zahlreichen herausragenden Aktivitäten gerade dieses Amateurfilmclubs, wobei ich den Begriff „Amateur“ angesichts der in diesen 25 Jahren erbrachten Leistungen ganz ausdrücklich mit Stolz benutze!

Lassen Sie mich etwas zurückgreifen:

„Ganz Paris, um den herkömmlichen Ausdruck zu gebrauchen, pilgerte nach dem Boulevard de Madeleine, um das neue Wunder, die Überraschung der Cinématographie, zu sehen. In diesem engen Raum, in dieser kurzen Spanne Zeit sieht man eine ganze Welt an sich vorüberziehen; nicht etwa in starren Bildern ohne Leben und Bewegung, vielmehr eine Welt, die leibt und lebt, webt und schafft, ganz wie die Wirklichkeit. … Es grenzt ans Wunderbare.“

So wird die oder eine der ersten öffentlichen Filmaufführungen in „Der Weg des Films“ beschrieben, die die Gebrüder Louis und Auguste Lumière 1895 organisiert hatten, um ihre ersten Filme aus dem Familien- und Arbeitsalltag sowie vom Großstadtleben zu zeigen. Themen also, die uns allen auch heute nicht fremd sind und die sich bei uns Amateuren neben anderen Themenbereichen noch immer großer Beliebtheit erfreuen.

Nun, ganz so turbulent wird es 82 Jahre nach diesem denkwürdigen Ereignis in Paris im Februar 1977 in Landshut nicht hergegangen sein, als der Künstler und Zeichtrickfilmer Jan-Walter Habarta aus einem seiner VHS-Kurse heraus „seinen“ Filmclub gründete und in seiner unnachahmlichen Art in der Folgezeit die Clubmitglieder zu kreativem Schaffen animierte, begeisterte und so dafür sorgte, dass die neue Clubgemeinschaft nicht im stillen Kämmerlein ihr Dasein fristete, sondern sehr rasch erkannte, dass dieses Medium „Film“ eine ganz besondere Faszination ausübt, dass es gerade dem ungebundenen, dem in jeder Beziehung von allen Zwängen und Verpflichtungen „freien“ Amateur die Möglichkeit schafft, sich auf eine ganz individuelle Art zu artikulieren, eigene Gedanken, Sehnsüchte, Wünsche, Frust und Freude in bewegten und gestalteten Bildern und Bildfolgen unter Benutzung all der Dinge, die unsere Sinne erfassen können, sei es die akustische Atmosphäre des Umfelds, der Ton, die Musik, das Licht, die ins Bild-Setzung des zu Zeigenden, oder sei es die eigene Betroffenheit, die eigene – die persönliche – Meinung anderen nahezubringen. Ich möchte meinen: ein Privileg gerade des Amateurs, welches gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

So gesehen wurden und sind auch die Mitglieder des Film- und Videoclubs Landshut wichtige Zeitzeugen, Chronisten unserer Zeit, Chronisten des Lebens, des Geschehens und des Denkens u.a. in der Stadt Landshut; sie sind Geschichts- und Geschichtenschreiber und sie sind zugleich Chronisten vergangener Zeiten, weil sie Dinge und Geschehnisse aufbereiten, die längst vergessen sind oder in Vergessenheit zu versinken drohen und dabei doch für unser Bewusstsein und das Verständnis von Abläufen, ja für unsere Identifikation in der Gesellschaft und der Gemeinschaft so immens wichtig sind.

Schaut man sich einmal die Liste der in diesen 25 Jahren von den Mitgliedern unseres Jubilars gedrehten Filme an, so belegen sie auf eindrucksvolle Weise, dass es in der Clubarbeit nicht nur darum gegangen ist, lediglich ein gesellschaftliches Zusammensein zu pflegen, sondern dass sie, die Mitglieder, immer wieder von dem Willen getragen wurden und werden, dem gemeinsamen Anspruch auf die Wahrnehmung gesellschaftlicher, politischer und sozialer Verantwortung gerecht zu werden und damit mit dazu beitragen, ein facettenreiches Bild unserer Zeit und vergangener Zeiten zu zeichnen. Dies nicht nur in Form von Dokumentationen und Reportagen sondern auch unter Heranziehung anderer genres wie Fantasie- und Trickfilmen und anspruchsvoller Spielfilme.

Das gemeinsame Arbeiten und Bemühen im Club, die offene kritische Auseinandersetzung in Inhalts- und Gestaltungsfragen und der Mut, mit den Filmen die Öffentlichkeit zu suchen, hat diesen Club sehr schnell bekannt gemacht. Nur wenige Monate nach der Gründung kam der Eintritt in den BDFA; ein Vorgang, welcher eine überaus fruchtbare Zusammenarbeit begründete. Doch dazu etwas später mehr.

Für den Club, für die Arbeit im Club, für die Mitgliederentwicklung und für den BDFA war es und ist es ein gar nicht hoch genug einzuschätzender Glücksumstand, dass die innige und jegliches Arbeiten belebende Verbindung mit der VHS Landshut von Anfang an bestand und dass er damit in eine Bildungsinstitution einbezogen wurde, die meines Wissens ihresgleichen sucht. Als Vertreter des BDFA kann ich gar nicht dankbar genug sein, dass dem so ist. Ich möchte daher diesen festlichen Rahmen nutzen, um dem Leiter der VHS Landshut, Herrn Martin Glatzel, meinen herzlichen Dank für seine stete und uneigennützige Unterstützung, sowie sein persönliches Einbringen in den Club, für den Club und damit schlechthin für die institutionelle und persönliche Förderung, Pflege und kreative Weiterentwicklung des Amateurfilms und des Amateurfilmgedankens. Ich schätze und bewundere Martin Glatzel als einen ausgewiesenen Kenner des Mediums Film, als kritischen und damit fördernden Geist, als gradlinigen und unbestechlichen Juror, der auf allen Ebenen des BDFA geschätzt ist und mit seinen fundierten Beiträgen und Anregungen immer wieder zu beeindrucken vermag. Danke, Martin Glatzel.

Ein ganz besonderer Dank des BDFA gilt auch Ihnen, Herr Oberbürgermeister, der Sie den Landshuter Club seit Jahren nachhaltig unterstützen und fördern und der Sie uns heute mit Ihrer Anwesenheit beehren. Wenn ich zurück denke an die Planungen und die Durchführung der Deutschen Filmfestspiele im Jahre 1994, so glaube ich wäre es zu dieser Spitzenveranstaltung der Deutschen Filmamateure nur schwerlich gekommen, hätte die Stadt Landshut nicht ihre großzügige Unterstützung gewährt und hätten Sie sich nicht ganz persönlich eingebracht! Noch heute wird in BDFA-Kreisen von dieser Veranstaltung gesprochen.

Das, meine Damen und Herren, sind solche Glücksfälle, die einem Amateurfilmclub zuteil werden können: signifikante Anerkennung und Förderung durch die Stadt und ihren obersten Repräsentanten und uneingeschränkte Einbeziehung in die Bildungsorganisation und das Bildungswesen durch die örtliche VHS! Dies begründet für den Club natürlich auch die Verpflichtung, den Erwartungen durch eigene Leistungen gerecht zu werden – und ich bin der vollen Überzeugung, dass diese im Verlaufe der 25-jährigen Clubgeschichte auch immer wieder eingelöst worden ist. Es ist nicht beim Nehmenden geblieben, sondern der Nehmende ist immer auch ein Gebender gewesen! Respekt und Anerkennung, liebe Filmfreunde!

Unser Geburtstagskind also ein Nehmenderund ein Gebender! Und dies nicht nur, was die Verhältnisse in Landshut angeht! Innerhalb unseres großen Verbandes haben die Landshuter immer eine große Rolle gespielt, sie haben sich stets sehr aktiv in den Dienst unserer Gemeinschaft gestellt, haben und bringen immer wieder bemerkenswerte filmische Arbeiten ein, richteten und richten als einer der größten Clubs im LV Bayern regionale und überregionale Wettbewerbe und Filmfestivals aus, veranstalten workshopsund fühlen sich in besonderer Weise der Jugendarbeit verbunden, die sie aktiv betreiben. So nimmt nicht wunder, dass der Landshuter Club immer wieder junge Menschen an sich bindet, die mit ihrer Sicht- und Gestaltungsweise neue Ideen einbringen und so dazu beitragen, dass aus der Zusammenarbeit der Generationen kein Stillstand eintritt; dass ständig neue filmische Impulse gesetzt werden – und das in einer Zeit, in der das deutsche Vereinsleben darunter leidet, dass sich junge Menschen nur sehr ungern in feste Organisationsformen einbinden lassen.

Die Erfolge auf nationaler und auch internationaler Ebene bestätigen die Effizienz – um ein modernes Schlagwort zu benutzen – der Clubarbeit dieses ¼ Jahrhundert alten und doch so jungen Clubs.

So habe ich heute morgen allen Grund, aus der Sicht des Bundes Deutscher Filmamateure zu danken für das bisher Geleistete für die stete Bereitschaft, Mitverantwortung zu tragen und sich damit als wichtiger Teil im gesellschaftlichen Miteinander, speziell in der Kultur- und Bildungsarbeit zu erweisen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!!

Lassen Sie mich zu eingangs Bemerktem zurück kehren und einen berufenen Mund zitieren:

Der ungarische Schriftsteller und Filmtheoretiker Béla Balázs schrieb 1929 : „Der Film hat eine neue Bildungssphäre eröffnet: Wie die Musik das Ohr, so bildet er unsere Augen. Er lehrt uns sehen, Schönheit zu sehen, Stimmung zu sehen, bedeutungsvolle Beziehungen zu sehen, zwischen Erscheinungen das Symbolische herauszusehen, die Physiognomie in den Dingen und die Gebärde in der Bewegung der Gegenstände zu sehen. Das ist eine Fähigkeit, die sich nicht nur auf die Berufsfilmer beschränkt. Im Gegenteil. Diese sind gebunden an den Stoff, an bestimmte Schauspieler, an Geschäftsnotwendigkeiten. Aber ohne solchen Zwang, mit der Kamera herumgehen zu können, herumzulauschen, das heimliche Gesicht der stillen Wirklichkeit zu entdecken – das ist die eigentliche Freiheit, die nur der Filmamateur hat.“

Nun, das war die Sprache der 20er Jahre, aber inhaltlich ist dem nicht zu widersprechen. Mir scheint, die Mitglieder des Landshuter Clubs haben diese Chance, die Ihnen das Medium Film bietet, seit Anbeginn ihres Clublebens erkannt, und sie haben sie konsequent immer wieder genutzt!

Sehr geehrte, liebe Frau Urban, ich gratuliere Ihnen, der langjährigen und überaus engagierten Clubleiterin zu dieser Clubgemeinschaft, und ich gratuliere dieser Clubgemeinschaft zu ihrer Clubleiterin (dieser Satz wird Ihnen sehr unangenehm sein, aber er musste einfach einmal ausgesprochen werden!)

So darf ich Ihnen nun zu Ihrem 25-jährigen Jubiläum eine Urkunde unseres Präsidenten überreichen und Ihnen damit noch einmal seine besten Wünsche übermitteln. Und wie es sich gehört: einen kleinen Blumenstrauß!

Auf eine gute Zukunft!

 Dr. Eckart Stiehl, Ehrenpräsident der Bundes Deutscher Filmamateure e.V. und Mitglied des Film- und Videoclub Landshut VHS