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Clubausflug – Das Goldene Dreieck

Ein Tagesausflug sollte es sein – gemütlich und beschaulich zwar, aber doch interessant und naturverbunden. Was bietet sich da an? Natürlich Garmisch-Partenkirchen. Die Einwohner sind noch ein bißchen enttäuscht, dass keine Olympiade dort stattfindet. Zum Trost kommen wir vom Film- und Videoclub Landshut VHS – am 17. September 2011 – der ideale Termin. Das Oktoberfest beginnt gerade, die meisten Touristen sind also beschäftigt. Da läßt es sich herrlich wandern, bergsteigen, filmen und fotografieren – und niemand da, der vor die Linse springt.

Im Internet bietet Garmisch eine „Classic-Rundfahrt“ an. Die beginnt mit der Zugspitzbahn in Garmisch, die gleich neben unserem Ankunftsbahnsteig der DB startet. Beim zweiten Halt heißt’s raus aus dem Zug und rauf auf den Berg. Das geht ganz einfach mit der Alpspitzbahn, die sich zwar nicht auf die Alpspitze, wohl aber auf den Osterfelderkopf hinaufschwingt. Dort oben beginnt dann eine Rundtour (kurz) zur Alpspix-Aussichtsplattform (hoch) mit Blick auf Zugspitze (mächtig) und ins Höllental (gefährlich). Mit anderen Worten – es ist der Höhepunkt und zugleich der höchste Punkt unseres Ausflugs. Das war der erste Teil des Goldenen Dreiecks.

Dann die riesige Überraschung: Statt mit der Hochalm-Gondel zur Mittagessensalm hinab zu schweben, wollen alle zu Fuß die lächerlichen 350 Tiefenmeter hinunter wandern – das wird dann doch ein bißchen rutschig auf dem Kies. Aber der FVC löst das Problem ohne Verstauchungen und gibt sich auf der Aussichtsterrasse zuerst der Brotzeit und dann dem Sonnenanbeten hin. Das war der zweite Teil des Goldenen Dreiecks.

Nur ein gutes halbes Stündchen und leicht bergab – wie gut gefütterte Wanderer das halt so lieben – und unsere Gesellschaft erreicht die Gipfelstation der Kreuzeckbahn. Selten, dass man von oben an einer Bergstation ankommt. Die kleinen Gondeln bieten einen letzten Blick auf Bayerns beste Berge und schon geht’s mit der Zugspitzschmalspur wieder zurück nach Garmisch Hauptbahnhof. Das war der dritte Teil des Goldenen Dreiecks.

Wenige Schritte nördlich des geschäftigen Marienplatzes führt ein überdachtes hölzernes Brücklein ins alte Garmisch mit seinen jahrhundertealten Bauernhäusern. Geraniengeschmückt und lüftlbemalt zeigt es noch ein bißchen was von der bäuerlichen Romantik bevor die Marktgemeinde zum internationalen Sportort mutierte.

Und warum heißt es im Titel eigentlich „Goldenes Dreieck“? Ganz einfach, weil die Sonne die Bergspitzen in flüssiges Gold taucht. Ein echtes Kaiserwetter und nur für den Film- und Videoclub! Vielleicht kommen wir ja wieder einmal dorthin. Noch viele herrliche Touren bieten sich an.

gefühlt und gefilmt von Reiner Urban

Fotos: Annemarie Urban